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Mo 6 Mai Der hochgelobte Familientherapeut Jesper Juul schreibt meiner Meinung nach zu viele Bücher. Würde er darin  immer wieder neue Gedanken oder Ideen einbringen, wäre dagegen nichts einzuwenden. Ich jedoch habe das Gefühl, dass der gute Mann jeweils im Halbjahrestakt  ein "neues" Buch  herausbringt, bei dem das einzig wirklich neue nur der Umschlag und der Titel sind. Alles andere sind seine zum tausendsten Mal wiedergekäuten Gedanken. Die sind zwar teilweise sehr gut und sinnvoll, werden aber in der Endlosschleife nicht besser. Noch dazu habe ich mich kürzlich über die von Jesper Juul gegründete Organisation "familylab", die sich als "Familienlabor für Elternbildung, Elternberatung, Familiencoaching u.a" bezeichnet, genauer informiert. Diese bietet Seminare - sowohl für Eltern, die beratend begleitet werden sollen, als auch für alle Institutionen, die mit Kindern oder Jugendlichen zu tun haben. Seminarleiter sind dabei sogenannte Familienberater, die ihren Job "antreten" können, sobald sie die Ausbildung dazu abgeschlossen haben. Diese Ausbildung (die von "familylab" angeboten wird) dauert 8 Tage und kostet "nur" 2.300,- Euro, wobei man natürlich die Kosten für die Unterkunft und die Verpflegung zusätzlich aufbringen muss. Auch wenn nur Fachleute mit mindestens 5-jähriger Berufserfahrung daran teilnehmen dürfen, so finde ich die Kürze dieser "Ausbildung" trotzdem vollkommen unpassend. Eine junge Kindergärtnerin oder Sozialarbeiterin nach eben diesen acht Tagen zur Familienberaterin zu ernennen und Seminare halten zu lassen, halte ich fast für fahrlässig; vor allem deswegen, weil man in diesem Bereich enorm viel falsch machen kann. Themen wie Kinderpsychologie, Beratung, Elterngespräche und Selbstreflexion spielen leider auch in der Lehrerausbildung keine Rolle. In 8 Tagen können diese Themen ebenfalls nur kurz angerissen werden; auf keinen Fall aber so ausführlich, um aus Laien Profis zu machen. ...