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Mo 18 Nov

Vor einigen Tagen hatte ich zum ersten Mal ein Gespräch mit Elias' Mutter, um den ich mir am Anfang eigentlich am meisten Sorgen gemacht habe. 

Er war antriebslos, übertrieben frech in Konfliktsituationen und aggressiv sowohl gegen die anderen Kinder als auch gegen Manuel und mich. Ich dachte, ich würde nie mit ihm warm werden. Ich dachte auch, er würde so, wie er sich benahm, keine Freunde finden. Und ich war besorgt, dass er vielleicht nicht Lesen lernen würde, ohne jegliche sichtbare Motivation. 

Die Mutter, die zu mir kam, weil sie sich dieselben Sorgen gemacht hatte, erwartete wohl von mir, dass ich genau das bestätigte. Stattdessen konnte ich ihr mit gutem Gefühl sagen, dass meine Beziehung zu Elias immer besser wird, dass er im Innersten ein sehr lieber Bub ist und dass ihn mittlerweile gleich zwei Kinder, Taran und Fanny, als "ihren besten Freund" bezeichnen. Die Buchstaben hat er leider bisher nicht gelernt - in Wirklichkeit bräuchte er Einzelbetreuung, um mithalten zu können - aber wir haben beschlossen, ihm auf dem Gebiet noch ein wenig Zeit zu geben. 

Zu groß war unsere Erleichterung darüber, wie sehr er sich sozial gebessert hat! Solche Erkenntnisse machen meinen Beruf zu einem sehr schönen - und zeigen mir, dass Geduld sich eben doch auszahlt. 


Di 10 Sep ...und wir halten uns gut! Elias raubt mir den letzten Nerv, aber davon einmal abgesehen machen wir eindeutig Fortschritte. Die neue Sitzordnung seit gestern hat allerdings ein bisschen Unruhe hinein gebracht, aber umsetzen musste ich, das ging nicht anders.  Ich bin jeden Tag überrascht, wie wenig von all meinen geplanten Inhalten ich tatsächlich an einem Schultag unterbringe. Erst überlege ich, was ich am nächsten Tag vorhabe und bermeke: es ist viel zu wenig! Daraufhin setze ich mich noch einmal hin und plane etwas mehr. Wenn ich zufrieden bin, schreibe ich mir die einzelnen Inhalte noch einmal auf und merke: das wird knapp. Am nächsten Tag in der Früh sehe ich mir meine Punkte an und überzeuge mich selbst davon, dass es gut ist, viel vorzuhaben, weil gerade meine Kinder sowieso mit allem so schnell fertig sind. Und zwei Stunden später merke ich: das geht sich nie im Leben alles aus.  Tatsächlich sind es maximal 60%, die ich unterbringe, weil einfach alles so lang dauert! Anstellen, hinsetzen, Hefte raus, HÜ abgeben, Hefte wieder einpacken, HÜ aufschreiben, Geburtstag feiern (heute hatte Leonie Geburtstag, das kann ich schlecht umplanen...), aber auch: Pause beenden, essen (!), umziehen, warten bis alle ruhig am Platz sitzen. Im Prinzip macht Warten meinen halben Schultag aus! In der anderen Hälfte haben wir heute aber mit den ersten Buchstaben begonnen. In unserer Fibel "Lilos Lesewelt" wird gleich mit vier Buchstaben angefangen, die wir morgen gleich wiederholen werden. Endlich hatte ich einmal das Gefühl, dass sich kein einziges Kind unterfordert gefühlt hat (die meisten glauben, sowieso schon alles zu können).  Überfordert waren vor allem die Buben, die vorher offenbar noch nie einen Buchstaben gesehen haben. Das wird Differenzierung erfordern (diesen Begriff bekommt man auf der Hochschule drei Jahre lang um die Ohren geschlagen, bis man ihn nicht mehr hören kann, da sollte ich ja irgendwann auch praktischen Nutzen daraus ziehen). ...

Mi 4 Sep ... und ich bin es auch ;-) Die Woche war so voll mit Ereignissen, Leuten, die während des Unterrichts zur Tür hereinkommen (Werklehrer, Religionslehrer, Muttersprachenlehrer, die Sekräterin, die Direktorin, andere Klassenlehrer, Kinder...) und Formalitäten, dass ich wirklich froh bin, dass sie vorbei ist. Der eigentliche Unterricht war irgendwie ziemlich nebensächlich und ich hoffe, dass sich das bald ändert.  Marie hat heute die ersten 45min nicht gesprochen. Als ihre Mutter sie brachte, hängte Marie sich an ihre Beine und wollte sie nicht gehen lassen. "Das war im Kindergarten auch schon so", ermunterte mich die Mutter und ab da verfiel Marie in Schweigen und machte bei nichts mehr mit. Glücklicherweise fiel mir irgendwann das Klassenmaskottchen ein, auf das die Kinder sehr gut ansprechen. Und kaum war das Angebot da, dass das Maskottchen heute auf Maries Tisch sitzen darf, beruhigte sie sich auch wieder und machte ganz normal mit. Ich versuchte, es nicht persönlich zu nehmen, dass sie nicht in der Schule bleiben wollte. In der ersten Woche ist alles noch so neu und chaotisch, dass ich nur zu gut verstehen kann, wenn sie lieber zu Hause wäre (jeden Tag um 6:15, wenn der Wecker läutet, kann ich es besonders gut verstehen).  Abgesehen davon waren wir heute über eine halbe Stunde lang im Hof. Eigentlich wollte ich nur 15min bleiben, aber das Wetter war so schön und die Kinder haben sich so viel miteinander auseinandergesetzt und Schaukelregeln aufgestellt und viel diskutiert, dass wir länger geblieben sind. Der Hof ist winzig, aber für eine Nestschaukel, zwei normale Schaukeln, eine Bank und einen Baum reicht er.  In der Früh habe ich mich ein bisschen gewundert, weil Luca schon wieder keine Hausübung hatte. Gemacht hat er sie immer - sagt er - aber dann hat sie "der Papa wieder rausgenommen, weil er so neugierig war". Luca vergisst alles ständig, er wird schon selbst auch mal vergessen haben. Aber ein bisschen sollten die Eltern schon dahinter sein, finde ich. ...

Fr 28 Jun

Es ist einfach wunderschön, die Möglichkeit zu haben, neun Wochen lang auszuschlafen und abzuschalten.

Der Lehrerberuf macht es mir möglich, mich jedes Jahr um diese Zeit wie ein Kind zu fühlen. Vor mir die große Freiheit - scheinbar endlos lang.

Nicht die Ferien für die Lehrer sollten gekürzt , sondern für alle anderen verlängert werden.
Leider ist dieser Gedanke nur ein naiver Wunschtraum, - aber es wäre so schön, wenn auch alle Nichtlehrer in diesen Hochgenuss kommen könnten.
Alleine die Möglichkeit, mit den eigenen Kindern den Sommer stressfrei verbringen zu können, trägt enorm viel zur Familienidylle bei.
Hätten alle so viel Urlaub, würde dies vermutlich eine friedlichere Gesamtatmosphäre bewirken.

Aber ich will realistisch bleiben: Viel eher wird es irgendwann so sein, dass auch Lehrer in den Sommerferien arbeiten müssen.
Und solange das noch nicht so ist, genieße ich jeden einzelnen Ferientag in vollen Zügen und fange ganau jetzt damit an!


 


Do 13 Jun Manchmal filme ich besondere Momente oder ganz alltägliche Schulsituationen. Das ergibt sich spontan,denn die Filmkamera liegt immer wieder einsatzbereit in Griffnähe. Heute wollte ich die Kinder aufnehmen, während sie vertieft mit einer Werkarbeit beschäftigt waren. Dabei ergab es sich zufällig, dass durch irgendeine Kleinigkeit ein höllischer Streit ausgelöst wurde, den ich dann eben zufällig mit der Kamera einfangen konnte. Dieser Streit lief nach einem uns schon sehr vertrauten Schema ab: Nach einer kurzen "Aufwärmphase" eskaliert die Situation dermaßen, dass man meinen könnte, hier gehe es um Leben und Tod. Auslöser solcher Konflikte sind fast immer absolute Lappalien. Im Großen und Ganzen ist genau das das Problem unserer Schüler: Sie reagieren unangemessen und ecken deswegen ständig an. In der einen Sekunde sind sie noch zuvorkommend, hilfsbereit , kreativ und heiter, aber bereits in der nächsten Sekunde zeigen sie sich von ihrer unbarmherzigen, aggressiven und uneinsichtigen Seite. Das ist sowohl für die Schüler selbst enorm anstrengend als auch für ihr Umfeld. Das Schöne an der heutigen Situation war die absolute Klarheit, die über den Hergang des Geschehens herrschte! Denn mit meinem Filmchen konnte ich alles darlegen und tat es natürlich auch. Im Zuge des Krisengesprächs, das anlässlich dieses Streites stattfand, bat ich die Kinder zuerst, mir zu erzählen, was denn nun eigentich passiert sei. Wie immer gab es dabei  verschiedenste Versionen und keiner glaubte dem anderen. Jeder bestand darauf, recht zu haben und das unglückselige Opfer zu sein, das sich ja nur wehren musste. Als wir uns dann gemeinsam die "Auflösung" anschauten, musste sich jeder einzelne eingestehen, dass er sehr wohl etwas zur miesen Stimmung beigetragen hatte. Einer fluchte schrecklich, der nächste schmiss die Stifte eines anderen zu Boden, der dritte heizte die Stimmung auf, indem er anfing zu spotten usw. Das Ganze wirkte so skurril, dass  schließlich alle lachen mussten und die Wut vergessen war. ...

Fr 24 Mai

Innerhalb des letzten halben Jahres habe ich es nun bereits zum dritten Mal erlebt, dass Lehramtsstudentinnen völlig frustriert und teilweise sogar weinend vor mir sitzen.
Diese jungen Frauen kenne ich alle sehr gut. Jede einzelne ist eine gefestigte Persönlichkeit, von der ich zutiefst überzeugt bin, dass sie eine tolle, kreative und engagierte Lehrerin ist.(beziehungsweise sein wird)
Zwei davon unterrichten schon fix in einer Klasse, müssen ihr Studium jedoch noch abschließen.
Als ich vor vielen Jahren mit meinem Studium fertig wurde, hatte ich zwar das Gefühl, absolut nichts vermittelt bekommen zu haben (und zwar wirklich a b s o l u t   n i c h t s), aber ich  konnte mit einer gewissen  Leichtigkeit in den Beruf einsteigen.
Damit meine ich, dass "Lehrer-Neulinge" damals noch die Möglichkei hatten, ausprobieren zu dürfen, wie es denn nun am besten funktioniert.  Die zu dieser Zeit noch tatsächlich geltende "Methodenfreiheit" war für Anfänger genau das Stück Freiheit, das enorm wichtig war, um sich weiter entwickeln zu können.

Heute haben die Studenten -genauso wie damals - das Gefühl, wenig bis nichts vermittelt zu bekommen. Sie ärgern sich über schlechte Stundenpläne, viel zu wenig Praxis und  sinnlose Lehrverabstaltungen.
Der große Unterschied ist jedoch, dass sie nicht das Gefühl haben, hineinwachsen zu dürfen. Es wird von Anfang an sehr viel gefordert  (jedoch vor allem unnötige schriftliche Abhandlungen), aber absolut nichts geboten, um Sicherheit in diesem Beruf zu bekommen ( vermehrte praktische Übungsmöglichkeiten).
Der sinnlose Druck, den alle Lehrer zurzeit spüren, ist also auch schon  bei den Studenten ein Thema.
Schade! Der Lehrermangel wird somit wahrscheinlich noch länger ein Thema sein :-(




 


Do 23 Mai

Nächste Woche findet endlich unsere Theater-Aufführung statt!
Unsere Nerven (sowohl von Lehrern als auch von Schülern) sind teilweise stark strapaziert, allerdings weiß ich aus Erfahrung, dass das aufgrund der tausend verschiedenen Dinge, die es zu bedenken gibt, völlig normal ist.

Trotz aller Anstrengungen überwiegt die positive Seite der Proben!
Diesmal konnten wir zum Beispiel besonders gut beobachten, wie stark die "schwachen" Schüler davon profitieren.
Die meisten Kinder, die zu uns geschickt werden, hatten in der Ursprungsschule auch beim Lernen große Probleme. Die Disziplinlosigkeit, die sich bei diesen Kindern besonders stark im Sozialverhalten zeigt, stellt natürlich auch beim Lernen ein Hindernis dar.
Beim Theaterspielen entwickelt man leichter einen gewissen Ehrgeiz. Schließlich soll das Stück ja vor Publikum aufgeführt werden.
Die lange Dauer des Theaterprojekts scheint den Kindern auch bewusst zu machen, dass es sich dabei um etwas ganz Besonderes handelt, bei dem sie persönlich einen wichtigen Teil übernehmen.
Mittlerweile haben wir die einzelnen Szenen schon so oft geprobt, dass nur noch an den Feinheiten der Schauspielkunst gefeilt werden muss. Die Textsicherheit ist kein Problem mehr und das wiederum gibt den Kindern ein Gefühl der Sicherheit und Kompetenz.
Außerdem schaut unser Bühnenbild  mittlerweile fast schon professionell aus. Die Kinder freuten sich sehr darüber, als sie eines Tages jene Bilder, an denen sie lange gearbeitet hatten, als Bühnenbild präsentiert bekamen. Jedes Einzelbild ist zwar gut gelungen, aber durch die Zusammensetzung aller Einzelbilder zu einem Gesamtkunstwerk entsteht ein noch viel tollerer Eindruck.
Nun hoffen wir also, dass die Aufführung gut gelingt, damit die Kinder für all ihre Mühen (und wir für unsere noch größeren Mühen) belohnt werden.


Fr 17 Mai

Die Helene-Lange-Schule in Wiesbaden ist eine der Schulen, die in Deutschland die besten Ergebnisse beim PiSA-Test erzielt hat.
Gleichzeitig ist sie eine der Schulen, die ohne Noten auskommt, wobei eine jahrelange Entwicklungsphase gebraucht wurde, um alle Lehrer dieser Schule von diesem System zu überzeugen. Denn einst war diese Schule ein Gymnasium wie jedes andere, bis 1986 Enja Riegel ihr Amt als Direktorin antrat und die Schule nach und nach reformierte. Nach vielen Anstrengungen konnte sie damit schließlich großartige Erfolge feiern und aufzeigen, dass das Weglassen der Noten positive Entwicklungen bei Schülern und Lehrern ermöglicht.
Die entscheidende Veränderung ist, dass jeder einzelne Schüler nun das Gefühl hat, dass es um seine Persönlichkeit und seine Fähigkeiten geht. Statt Zeugnisnoten gibt es Lehrer- Eltern-Schüler-Gespräche, bei denen die Schüler ihre besten Arbeiten präsentieren. Das kann ein gelungener Aufsatz, ein tolles Bild, ein gedrehtes Interview etc. sein.
Kann ein Schüler dadurch seine eigenen Leistungen präsentieren und werden diese entsprechend gewürdigt und ernst genommen, so ist er auch offener für Kritik: In dem einen oder anderen Fach muss er sich vielleicht mehr anstrengen.
Ich glaube auch, dass Schule so wunderbar funktionieren kann. Wichtig wäre allerdings, alle Lehrer punkto Gesprächsführung gut auszubilden, um professionell arbeiten zu können.
Leider geht unser Schulsystem einen ganz anderen Weg.
Zusätzlich zu den Noten müssen die Schüler und Lehrer immer mehr Tests über sich ergehen lassen: Damit sollen wir endlich alle einen vorgegebenen Standard erreichen! Dass das der gleichzeitigen Forderung nach Berücksichtigung der individuellen Fähigkeiten widerspricht, scheint noch nicht durchgesickert zu sein.








 
 


Do 2 Mai

Heute bekamen wir Besuch von einem Mann im Rollstuhl, der seinen Therapiehund mitbrachte.  Eine Stunde lang durften unsere Schüler die unglaublichen Fähigkeiten dieses Hundes bewundern, Fragen stellen, den Hund streicheln und mit ihm spielen.
Unsere Schüler verhielten sich dabei besonders sanft, sozial und rücksichtsvoll. Keine Spur von Aggression war zu spüren, auch dann nicht, wenn sie länger warten mussten oder sich einer von ihnen vordrängen wollte oder öfter "drankam".
Dieses Verhalten ist meinem Kollegen und mir auch in anderen Situationen bekannt: Wenn wir nämlich auf einem Spielplatz auf kleine Kindergartenkinder treffen, die mit unseren Schülern spielen wollen, dann zeigen sie sich auch von dieser besonders lieben Seite.
Und genauso passiert es auch, wenn wir mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind: Unsere Schüler sind diejenigen, die ohne Aufforderung ihren Sitzplatz anbieten, wenn eine ältere Dame oder ein älterer Herr zusteigt.
In all diesen Situationen haben sie anscheinend nicht das Gefühl, etwas beweisen zu müssen, weil sie sich in keiner Weise bedroht fühlen.
Der Umgang mit Gleichaltrigen macht ihnen Angst, denn sie empfinden es als Gefahr, dass der andere etwas besser machen könnte.
Kleine Geschwister sind aber leider auch nicht immer die Lösung, da hier wiederum das Gefühl der Eifersucht aufkommen kann. Dieses Problem ist ja Dauerthema bei den Elterngesprächen von einem unserer Schüler.
Was folgt also aus diesen Beobachtungen:
Ich glaube, würden die oben beschriebenen Situationen zu etwas Alltäglichem werden, dann würde der soziale Effekt (unserer Schüler untereinander) wieder verloren gehen.
Besonders schade an dieser Erkenntnis finde ich, dass ich jeden einzelnen unserer Schüler zwar sehr gerne habe, aber bei manchen von ihnen nicht mehr daran glauben kann, dass sie jemals ein beständig positives Sozialverhalten zeigen werden.


Di 30 Apr In Konferenzen hört man immer häufiger das Wort "Inklusion". Sonderschulen sollen abgeschafft werden, Integrationsklassen kaum mehr eröffnet werden. Stattdessen sollen eben alle Kinder gemeinsam unterrichtet werden. Jedes Kind soll dabei seinen individuellen Bedürfnissen entsprechend gefördert werden und  sich so bestmöglich entwickeln können.  Lehrer sollen nicht mehr nur einseitig ausgebildet werden, sondern sowohl für den Sonder- als auch für den Volksschulbereich. Damit können sie dann alleine eine Klasse führen, in der ein paar "schwierige Fälle" inkludiert sind. Ist doch alles kein Problem! In einem Bericht von der "grünen Bildungswerkstatt Wien" wird darauf hingewiesen, dass die "Befreiung von einzelnen Unterrichtsfächern Exklusion" sei und daher abzulehnen. Ich bezweifle, dass die Verfasser dieser Zeilen jemals selbst in einer Integrationsklasse waren. Dann würden sie nämlich wissen, dass es manchmal für alle anwesenden Kinder das Beste ist, eine strikte Trennung in Unterrichtsfächern durchzuziehen. Warum soll es zum Beispiel einem schwer behinderten Kind zugemutet werden, an einer Sachunterrichtsstunde teilzunehmen, von der es nichts versteht. Und umgekehrt: warum soll es den Kindern, die in so einer Stunde konzentriert arbeiten sollen, zugemutet werden, dass sie vom Lärm, den ein fadisiertes und  überfordertes Kind produziert, gestört werden. Dieses wäre nämlich in derselben Stunde viel glücklicher, würde sich ein Lehrer in einem anderem Raum mit ihm beschäftigen; eben mit den Dingen, die dieses Kind interessiert. Jeder Erwachsene würde sich doch selbst bei einer Ausbildung (zum Beispiel in einem Sprachkurs) in genau der Gruppe anmelden, die seinem Level entspricht. So geht logischerweise am meisten voran. Niemand würde auf die Idee kommen, es als besonders effektiv zu sehen, wenn ein Sprachlehrer in einem Kurs sowohl die Anfänger als auch die Mittelmäßigen und  auch die Fortgeschrittenen unterrichet. ...

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