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Blog einer Förderklassen-Lehrerin

Die Autorin dieses Blogs ist Lehrerin in einer Förderklasse. Zur Wahrung der Anonymität (v.a. der Schüler/innen) sind alle Namen geändert. Die in diesem Blog beschriebenen Vorkommnisse entsprechen jedoch der Realität!


Bildungsstandardsmathetest

Bernhard Ursula am 28.5.2013
Di 28 Mai

Nun hat er also endlich stattgefunden, der Bildungsstandardsmathetest. 
Die Schüler mussten insgesamt 80 Minuten arbeiten. Das ist für die Viertklassler einer Volksschule enorm lang. Innerhalb dieser Zeit hatten sie 72(!!!) Fragen zu beantworten, bei denen es insgesamt sehr, sehr viel zu lesen gab. Die Formulierungen waren teilweise so gewählt, dass einem der Schädel brummte, weil man sehr konzentriert bleiben musste, um alles richtig zu verstehen.
Bin gespannt über die wahrscheinlich schrecklichen Ergebnisse:
Zumindest alle lese- und sprachschwachen Kinder m ü s s e n dabei schlecht abgeschnitten haben.
Ob dieser Test also viel über die m a t h e m a t i s c h e n Fähigkeiten  aussagt, ist hier eine berechtigte Frage.
Nachdem die Kinder diesen Test erledigt hatten, mussten sie einen seitenlangen Fragebogen ausfüllen, in dem sie zu ihrer Situation zuhause befragt wurden. Sowohl über die Beschäftigungen der Eltern, als auch über die Anzahl der Bücher in der Wohnung, als auch über die gemeinsamen  kulturellen Unternehmungen mussten die Schüler dabei sehr genau Auskunft geben.
Die Lehrer wiederum wurden in einem Lehrerfragebogen, für den sie sich 30 Minuten Zeit nehmen sollten, aufs Genaueste durchleuchtet. Um die vielen Fragen gut beantworten zu können, wäre allerdings weit mehr Zeit nötig.
Übrig bleibt danach vermutlich bei den meisten Lehrern ein mulmiges Gefühl, da diese Fragebögen natürlich nicht anonym sind!  Also wählt man die Antworten, die gehört werden wollen und nicht jene, die man wirklich meint!




 


Schreiben an besonderen Orten ...

Bernhard Ursula am 27.5.2013
Mo 27 Mai

Das "Schreiben an besonderen Orten" ist eine Idee, die ich aus Bernd Badegrubers "kreativer Schreibschule" entnommen habe und immer wieder gerne umsetze.
Jene Schüler, die Probleme mit dem Verfassen von Texten haben, werden dadurch meist lockerer.
Als Vorübung gehe ich dafür mit den Schülern leise durch das ganze Schulhaus, wobei ich in jedem Stockwerk die Aufmerksamkeit auf einen gewissen Schwerpunkt lenke.
Im Erdgeschoß zum Beispiel sollen die Kinder auf all das achten, was sie sehen können: Was war schon immer da und ist mir noch nie aufgefallen (z.B. ein Feuerlöscher), welche Farben gibt es da, wen können wir sehen und was bewegt sich?
Im ersten Stock soll auf alles geachtet werden, was man hören kann: Hört man Stimmen aus den Klassen, ein Vogelgewitscher, eine Uhr ticken, eine Türe oder den Boden knarren usw.
Schließlich geht es im nächsten Stock darum, was man fühlen kann: Wie greift sich die Wand, der Boden, das Geländer an, was fühlt sich warm oder kalt an, ist der Boden rutschig oder bremsend, sitzt man hier hart oder gemütlich usw.

Nach dieser Sensibilisierungsphase gehen wir zurück in die Klasse. Jedes Kind bekommt nun ein Blatt Papier mit einem Klemmbrett oder Buch.
Nun dürfen die Schüler nochmals alleine durch das Schulhaus gehen und sich irgendeinen Platz suchen, bei dem sie sich für etwa 20 Minuten niederlassen. Während dieser Zeit sollen sie beschreiben, wo sie sich befinden und was sie gerade sehen, hören und spüren können.
Danach treffen sich alle in der Klasse und wer will, darf seinen Text vorlesen.
Das Schöne daran ist, dass die Kinder bei dieser Übung gerne viel schreiben und die Eindrücke meist recht interessant sind. Ein schimpfender Schulwart oder eine singende Schulklasse bleiben an so einem Tag sicher  nicht unentdeckt ;-)
 


Frust & Lehrermangel

Bernhard Ursula am 24.5.2013
Fr 24 Mai

Innerhalb des letzten halben Jahres habe ich es nun bereits zum dritten Mal erlebt, dass Lehramtsstudentinnen völlig frustriert und teilweise sogar weinend vor mir sitzen.
Diese jungen Frauen kenne ich alle sehr gut. Jede einzelne ist eine gefestigte Persönlichkeit, von der ich zutiefst überzeugt bin, dass sie eine tolle, kreative und engagierte Lehrerin ist.(beziehungsweise sein wird)
Zwei davon unterrichten schon fix in einer Klasse, müssen ihr Studium jedoch noch abschließen.
Als ich vor vielen Jahren mit meinem Studium fertig wurde, hatte ich zwar das Gefühl, absolut nichts vermittelt bekommen zu haben (und zwar wirklich a b s o l u t   n i c h t s), aber ich  konnte mit einer gewissen  Leichtigkeit in den Beruf einsteigen.
Damit meine ich, dass "Lehrer-Neulinge" damals noch die Möglichkei hatten, ausprobieren zu dürfen, wie es denn nun am besten funktioniert.  Die zu dieser Zeit noch tatsächlich geltende "Methodenfreiheit" war für Anfänger genau das Stück Freiheit, das enorm wichtig war, um sich weiter entwickeln zu können.

Heute haben die Studenten -genauso wie damals - das Gefühl, wenig bis nichts vermittelt zu bekommen. Sie ärgern sich über schlechte Stundenpläne, viel zu wenig Praxis und  sinnlose Lehrverabstaltungen.
Der große Unterschied ist jedoch, dass sie nicht das Gefühl haben, hineinwachsen zu dürfen. Es wird von Anfang an sehr viel gefordert  (jedoch vor allem unnötige schriftliche Abhandlungen), aber absolut nichts geboten, um Sicherheit in diesem Beruf zu bekommen ( vermehrte praktische Übungsmöglichkeiten).
Der sinnlose Druck, den alle Lehrer zurzeit spüren, ist also auch schon  bei den Studenten ein Thema.
Schade! Der Lehrermangel wird somit wahrscheinlich noch länger ein Thema sein :-(




 


Die Theaterproben gehen dem Ende zu ...

Bernhard Ursula am 23.5.2013
Do 23 Mai

Nächste Woche findet endlich unsere Theater-Aufführung statt!
Unsere Nerven (sowohl von Lehrern als auch von Schülern) sind teilweise stark strapaziert, allerdings weiß ich aus Erfahrung, dass das aufgrund der tausend verschiedenen Dinge, die es zu bedenken gibt, völlig normal ist.

Trotz aller Anstrengungen überwiegt die positive Seite der Proben!
Diesmal konnten wir zum Beispiel besonders gut beobachten, wie stark die "schwachen" Schüler davon profitieren.
Die meisten Kinder, die zu uns geschickt werden, hatten in der Ursprungsschule auch beim Lernen große Probleme. Die Disziplinlosigkeit, die sich bei diesen Kindern besonders stark im Sozialverhalten zeigt, stellt natürlich auch beim Lernen ein Hindernis dar.
Beim Theaterspielen entwickelt man leichter einen gewissen Ehrgeiz. Schließlich soll das Stück ja vor Publikum aufgeführt werden.
Die lange Dauer des Theaterprojekts scheint den Kindern auch bewusst zu machen, dass es sich dabei um etwas ganz Besonderes handelt, bei dem sie persönlich einen wichtigen Teil übernehmen.
Mittlerweile haben wir die einzelnen Szenen schon so oft geprobt, dass nur noch an den Feinheiten der Schauspielkunst gefeilt werden muss. Die Textsicherheit ist kein Problem mehr und das wiederum gibt den Kindern ein Gefühl der Sicherheit und Kompetenz.
Außerdem schaut unser Bühnenbild  mittlerweile fast schon professionell aus. Die Kinder freuten sich sehr darüber, als sie eines Tages jene Bilder, an denen sie lange gearbeitet hatten, als Bühnenbild präsentiert bekamen. Jedes Einzelbild ist zwar gut gelungen, aber durch die Zusammensetzung aller Einzelbilder zu einem Gesamtkunstwerk entsteht ein noch viel tollerer Eindruck.
Nun hoffen wir also, dass die Aufführung gut gelingt, damit die Kinder für all ihre Mühen (und wir für unsere noch größeren Mühen) belohnt werden.


Englisch-Unterricht

Bernhard Ursula am 22.5.2013
Mi 22 Mai

Als ich heute an einer Klasse vorbeigegangen bin, deren Tür offen war, konnte ich vernehmen, dass gerade Englisch unterrichtet wurde.
Die Lehrerin bemühte sich hörbar um eine gute Aussprache. Trotzdem klang es grauenhaft und teilweise sogar falsch.
Ich selbst unterrichte dieses Fach  wahrscheinlich keinen Deut besser und daher versuche ich, meine Schüler damit möglichst zu verschonen.
Denn auch wenn man in Englisch maturiert hat, bedeutet das keineswegs, diese Sprache unterrichten zu können. Und in der Lehrerausbildung lernte man dafür (wie  für alle anderen Fächer) gar nichts :-(

Nach der Teilnahme an einem Seminar geht es immer ein bisschen besser:
Die Aussprache und die Formulierungen des Seminarleiters hat man in den darauffolgenden Tagen noch im Ohr und so gelingen mit den vorgeschlagenen Stundenbildern vereinzelte recht nette Englischstunden.
Solche Seminare gibt es jedoch nicht oft, und außerdem wird es den Lehrern möglichst schwer gemacht, diese zu besuchen.
Pro Jahr gibt es nur wenige auserwählte Tage, in denen man sich darum bemühen muss, einen Fortbildungsplatz zu bekommen. In den meisten Fällen landet man jedoch leider auf der Warteliste, da alle Fixplätze schnell vergeben sind.
Meiner Meinung nach fehlt nur nur noch die Aufforderung, einen Bittbrief schreiben zu müssen, um an einem Seminar teilnehmen zu dürfen.

Wenn in der Volksschule also Englisch unterrichtet werden soll, dann bitte in professioneller Form. Dafür ist eine gute Ausbildung nötig!
Viele Lehrer, die ich kenne, wären erleichtert, wenn ihnen die Unannehmlichkeit erspart bliebe, schlechten Unterricht machen zu müssen.

 


 


So kanns auch gehen ...

Bernhard Ursula am 17.5.2013
Fr 17 Mai

Die Helene-Lange-Schule in Wiesbaden ist eine der Schulen, die in Deutschland die besten Ergebnisse beim PiSA-Test erzielt hat.
Gleichzeitig ist sie eine der Schulen, die ohne Noten auskommt, wobei eine jahrelange Entwicklungsphase gebraucht wurde, um alle Lehrer dieser Schule von diesem System zu überzeugen. Denn einst war diese Schule ein Gymnasium wie jedes andere, bis 1986 Enja Riegel ihr Amt als Direktorin antrat und die Schule nach und nach reformierte. Nach vielen Anstrengungen konnte sie damit schließlich großartige Erfolge feiern und aufzeigen, dass das Weglassen der Noten positive Entwicklungen bei Schülern und Lehrern ermöglicht.
Die entscheidende Veränderung ist, dass jeder einzelne Schüler nun das Gefühl hat, dass es um seine Persönlichkeit und seine Fähigkeiten geht. Statt Zeugnisnoten gibt es Lehrer- Eltern-Schüler-Gespräche, bei denen die Schüler ihre besten Arbeiten präsentieren. Das kann ein gelungener Aufsatz, ein tolles Bild, ein gedrehtes Interview etc. sein.
Kann ein Schüler dadurch seine eigenen Leistungen präsentieren und werden diese entsprechend gewürdigt und ernst genommen, so ist er auch offener für Kritik: In dem einen oder anderen Fach muss er sich vielleicht mehr anstrengen.
Ich glaube auch, dass Schule so wunderbar funktionieren kann. Wichtig wäre allerdings, alle Lehrer punkto Gesprächsführung gut auszubilden, um professionell arbeiten zu können.
Leider geht unser Schulsystem einen ganz anderen Weg.
Zusätzlich zu den Noten müssen die Schüler und Lehrer immer mehr Tests über sich ergehen lassen: Damit sollen wir endlich alle einen vorgegebenen Standard erreichen! Dass das der gleichzeitigen Forderung nach Berücksichtigung der individuellen Fähigkeiten widerspricht, scheint noch nicht durchgesickert zu sein.








 
 


Zeit der Freiheit

Bernhard Ursula am 16.5.2013
Do 16 Mai

Da wir die letzten Tage vor allem dazu genützt haben, um im Freien zu sein, wurde mir wieder einmal bewusst, was der beengte Alltag bei Kindern auslösen kann.
Wir hatten das Glück, unsere Schultage bei warmen Wetter in wunderschöner Wiesen- und Waldumgebung zu verbringen - und dabei auf so gut wie niemand anderen zu stoßen.
Die Kinder waren fröhlich, friedlich und entspannt und konnten alle Probleme selbst lösen. Es war ein Genuss, sie bei ihren "Bandenspielen" zu beobachten, mit denen sie mich an die glücklichen Kinder aus Bullerbü erinnerten.
Abgesehen von unserer Lerneinheit, die wir jeden Tag im Schatten eines großen Baumes absolvierten, konnten sie sich (fast unbeobachtet) ihrer verspielten  Kinderwelt hingeben.
Denkt man dann an die Enge in Schulen und Horten, der die Kinder tagtäglich ausgeliefert sind , versteht man, warum manche von ihnen ausrasten.
Sich von früh bis spät an Regeln (von Schule und Hort) halten zu müssen, ständig unter Beobachtung zu stehen und sich mit einer Horde von Kindern arrangieren zu müssen, ist für einige Schüler schwer auszuhalten. Die fehlende Privatspäre kann auch niemals durch sogenannten Kuschelecken oder Ruheoasen hergestellt werden,- denn diese Orte sind ja auch für alle da.
Werden die Kinder dann vom Hort abgeholt, neigt sich der Tag bei den meisten mit Ritualen wie Abendessen, Lernen, Baden e.t.c. dem Ende zu.
Was meiner Meinung nach daher  in den Tagesabläufen der Kinder fehlt, ist eine "Zeit der Freiheit". Die einzige Aufgabe, die die Erwachsenen darin haben sollten, ist es, als "Notfalladresse" Sicherheit zu geben.

 


Eltern- und Schülerfragebögen

Bernhard Ursula am 15.5.2013
Mi 15 Mai

Die Eltern- und Schülerfragebögen, die bei den Bildungsstandardüberprüfungen ausgeteilt werden,  haben glücklicherweise bereits vor 3 Jahren zu Protesten (von Elternseiten) geführt. Damals wurden die Schüler zum Beispiel befragt, ob sie zuhause geschlagen werden oder ob sie sich von ihren Eltern geliebt fühlen.
Mittlerweile wurden die Fragen entschärft und die Eltern sollen "nur noch" genaue Angaben darüber machen, wie viele Bücher zuhause vorhanden sind, wie oft sie mit ihrem Kind kulturell unterwegs sind und so weiter und so fort.
Ich hoffe, dass es viele Eltern gibt, die diese Bögen nicht ausfüllen. Das Ergebnis, das diese Untersuchung bringen wird (oder soll), ist vollkommen klar: Geförderte Kinder machen in der Schule weniger Probleme (zumindest was das Lernen betrifft).
Wozu hier Unmengen an Geld investiert wird, um solche Fragebögen zusammenzustellen, umzuändern, an alle Schulen auszuteilen und schließlich auszuwerten, ist mir ein Rätsel!
Das, was Lehrer aufgrund ihrer Erfahrungen (und Menschen mit Hausverstand) längst wissen, wird auf komplizierte und teure Weise nachgewiesen.
Kein Kind wird aufgrund des Ergebnisses der Fragebogenauswertung in Zukunft bessere Leistungen bringen, kein Lehrer besser unterrichten und kein Elternteil mehr fördern.
Aber diejenigen, die für diese Befragungsbögen verantwortlich sind, haben vermutlich das Gefühl, für das Bildungssystem etwas Wesentliches beigetragen zu haben. Irgendwem muss es ja was bringen!
 


Eltern versus Lehrer

Bernhard Ursula am 14.5.2013
Di 14 Mai

Vor 50 Jahren war es noch üblich, dass Lehrer und Eltern so gut wie nichts miteinander zu tun hatten. Was der Lehrer sagte, galt und was zuhause passierte, war Sache der Eltern.
Prinzipiell hat diese Form des "Sich in Ruhe Lassens" durchaus etwas Positives, ist aber heute absolut nicht mehr üblich.
Heute wird erwartet, dass die Eltern in der Schule mithelfen, indem sie zum Beispiel zu Buchstabentagen kommen, bei Ausflügen als Begleitperson dabei sind, Büffets herrichten oder Stationen an besonderen Tagen übernehmen.
Auch diese Form der Zusammenarbeit hat meiner Meinung nach eine gewisse Berechtigung, allerdings nur dann,wenn man als Lehrer auch akzeptiert, dass sich die Eltern dadurch vermehrt "einmischen" können. Niemand hat nämlich Lust, als Hilfskraft (ohne Bezahlung) einzuspringen und dabei alles genau so zu akzeptieren, wie es ist.
Meinen Beobachtungen nach läuft es bei vielen Lehrern jedoch so ab, dass sie sich volle Unterstützung wünschen, es aber hassen, wenn die unterstützenden Eltern mitreden wollen.
Besonders unangenehm empfinde ich es immer wieder, wenn die Lehrer, die eine erste Klasse übernommen haben, bereits 2 Wochen nach Schulbeginn von jenen Eltern genervt sind, die  ihre kleinen Schulanfänger "noch immer bis zur Klasse beleiten". Denn, so meinen diese Lehrer, "diese Kinder sollten doch endlich selbstständig werden." Außerdem würden diese Eltern dann " immer noch reden wollen" und für so etwas hätte man "wirklich keine Zeit." Also wird solchen Eltern von eben jenen Lehrern sehr deutlich gesagt, dass sie ihr Kind von nun an nur noch bis zum Schultor bringen dürfen!
Meinen Beobachtungen nach sind diese augenrollenden Lehrer aber eben auch genau die, die bei Konferenzen jammern, dass sie  keine Unterstützung von den Eltern bekämen und  keine Begleitpersonen für Ausflüge finden würden. Mich wundert`s nicht!
 


Vorschule -ja oder nein?

Bernhard Ursula am 13.5.2013
Mo 13 Mai

In regelmäßigen Abständen wird über das Thema "Vorschule - ja oder nein?" diskutiert.
Meine Meinung dazu ist ein sehr deutliches: "Ja, unbedingt!"
Denn nichts ist mühsamer, als ein "Vorschulkind" in der ersten Klasse sitzen zu haben.
Die anderen 24 Kinder benötigen nämlich auch viel Aufmerksamkeit und sollten erfolgreich gefördert, unterstützt und unterrichtet werden.

Der Vorschlag, statt Vorschulklassen ausnahmslos die flexible Schuleingangsphase einzuführen, kommt - wie könnte es anders sein - vom Bildungssprecher der Grünen.
Integrieren scheint das Allerwichtigste zu sein, selbst wenn die Integrierten (in diesem Fall die Kinder, die für eine erste Klasse noch zu unreif sind ) nichts davon haben (außer Nachteile).

In Vorschulklassen haben diese Kinder nämlich die Möglichkeit, einen wesentlich verspielteren Alltag zu erleben; genauso wie sie das noch brauchen, um sich optimal entwickeln zu können.
Verbringen Vorschulkinder ihr erstes Schuljahr in einer ersten Klasse,  müssen sie zwar nicht das ganze Programm mitmachen, sich jedoch so verhalten, dass ein Erstklassenunterricht stattfinden kann; und genau das fällt ihnen ja schwer.
Weder Lehrer noch Schüler haben irgendeinen Gewinn, wenn Vorschulklassen aufgelöst werden. Nur die Bildungspolitiker, die selbst noch nie in einer Klasse gestanden sind, sind wieder einmal stolz darauf, die böse "Separation" bekämpft zu haben. Meistens sind das dann aber genau die Politiker, die ihre eigenen Kinder separat in eine Privatschule geben.
 


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