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Blog einer Jung- Lehrerin

"Die Autorin dieses Blogs beginnt im September 2013 mit dem Unterrichten. Zur Wahrung der Anonymität (v.a. der Schüler/innen) sind alle Namen geändert. Die in diesem Blog beschriebenen Vorkommnisse entsprechen jedoch der Realität!


Viele Überraschungen

Wolf Ida am 29.8.2013
Do 29 Aug

Die letzte Ferienwoche hat spannend begonnen!

Am Mittwoch konnte ich bereits in meinen Klassenraum - und erlebte eine Überraschung: alles war voll! Die Kollegin, die vor mir unterrichtet hat, hatte einfach ihre Sachen stehengelassen! Zu zweit arbeiteten wir daran, den Raum trotz der Fülle etwas wohnlicher zu machen. Ich war angesichts des Chaos schon ziemlich entmutigt und auch mein Kollege Manuel hatte sich die Einrichtung des Klassenzimmers wohl anders vorgestellt. 

Heute allerdings kam ich wieder in die Schule und da war sie, die zweite Überraschung: die Kollegin war da gewesen und hatte die meisten ihrer Sachen verschwinden lassen! Ein Kasten ist immer noch bis oben hin vollgestopft, aber der wird morgen geleert. Und dann kann der 1. Schultag kommen! Je näher er rückt, desto nervöser werde ich. Dabei versuche ich, an alles zu denken: die gerissene Gitarrensaite ist ersetzt, die ersten Materialien sind in der Schule, ich habe Unmengen für Büroartikel ausgegeben, ohne die es nicht gehen wird...eigentlich kann nicht mehr viel schiefgehen. Morgen bringe ich noch mehr Sachen in die Klasse (meinen Schlüssel habe ich mittlerweile bekommen) und werde versuchen, ein Orientierungsgefühl für die Schule zu bekommen, die mir doch noch sehr fremd vorkommt. 

Von meiner Direktorin habe ich die Mitteilung bekommen, dass Elias, einer der vier Buben, "emotional schwierig" sei, sie kenne ihn schon vom Kindergarten. Ich bin gespannt, wie sich das dann zeigen wird. Am Montag wartet dann auch noch die Überraschung, was eigentlich unser drittes Integrationskind hat, Hasan, von dem wir noch gar nichts wissen. 


Die ersten Vorbereitungen

Wolf Ida am 6.8.2013
Di 6 Aug Den ersten Schritt zur Klassenlehrerin habe ich schon hinter mich gebracht – ich habe die Schulbücher für meine Klasse bestellt! Allein den Betrag pro Kind herauszufinden, den ich ausgeben darf, war eine Herausforderung; ganz abgesehen von der Entscheidung, welche Bücher ich verwenden möchte. Da die Kinder aber gar nicht so leistungsschwach wirken wie erwartet und bis auf drei Kinder alle Deutsch als Erstsprache sprechen, habe ich mich für „Lilos Lesewelt“ entschieden, eine relativ anspruchsvolle Fibel, die aber viele Ideen und Anregungen für LehrerInnen bietet. Wir werden sehen, ob sie sich bewährt. Für Mathematik habe ich „EINS plus“ bestellt, weil es mir empfohlen wurde, und weil mir auf der Hochschule sowieso nur eingetrichtert wurde, wie schlecht sämtliche Mathematikbücher wären, die man in Österreich bestellen kann. Insofern kann ich ja nur daneben greifen. ;-) Ich habe keine Ahnung, wann die Bücher ankommen werden (eigentlich wüsste ich jetzt schon gerne, welches Thema wann dran kommt, trotz der verbleibenden Ferienwochen bin ich schon ziemlich nervös). Wann ich den Schlüssel zu meinem Klassenraum bekomme, ist ein weiteres Rätsel, das sich auch hoffentlich bald auflösen wird. Offiziell darf ich erst zwei Tage vor Schulbeginn ins Schulhaus, um Änderungen vorzunehmen. Meinen Klassenraum habe ich zwar schon gesehen, aber was von all dem Zeug drinnen bleibt, weiß ich nicht. Der Gedanke daran macht mich ganz kribbelig, weil ich einfach nichts dagegen tun kann – ich muss bis Ende August warten, ob es mir passt oder nicht. Ablenkung schaffen Überlegungen wegen der Hefte, der Klassenausstattung, der Regeln und Rituale in der Klasse und so weiter. In einem Lehrerforum lese ich über andere Klassen und bin überrascht, wie unterschiedlich diese sind. Allein die Hausübungen! In manchen Klassen gibt es gar keine, in manchen jeden Tag Deutsch und Mathematik, in manchen sogar  Deutsch nur am Donnerstag und Dienstag und Mathematik nur am Montag und Mittwoch. ...

Septemberaussichten

Wolf Ida am 30.6.2013
So 30 Jun Nachdem ich erst seit zwei Tagen weiß, wo ich im September eine Klasse übernehmen werde, durfte ich heute überraschend einige meiner Schulkinder kennenlernen! Auf einer Schulveranstaltung der Schule hatten sich auch schon einige Noch-nicht-ganz-Erstklassler eingefunden. Als erstes lernte ich Leila und ihre Mutter kennen. Leila ist geistig beeinträchtigt und wird eines der Integrationskinder in meiner Klasse sein. Nach kaum zwei Minuten war ich mindestens so angetan von ihr wie sie von ihr: es ist einfach unmöglich, ein derart fröhliches Kind nicht zu mögen! Neben Leila wird es noch zwei Integrationskinder geben, bisher kenne ich aber nur sie. Mein zukünftiger Sonderschulkollege Manuel wird mir von den anderen erzählen, sobald er mehr erfährt. Kaum hatte ich mich mit Leila angefreundet, entdeckten wir noch einige unserer zukünftigen Kinder. Fanny, Leonie, Marie und Anna kennen einander schon aus dem integrativen Kindergarten, den sie besuchen. Ich bin erleichtert, dass Integrationskinder nichts Neues für sie sein werden. (Es reicht schon, dass sie relativ neu für mich sind!). Obwohl ich noch immer nicht alle Informationen habe, weiß ich eines schon jetzt: da kommt eine Menge auf mich zu. Jetzt, wo alles so konkret wird, muss ich mir so einiges überlegen: Was mache ich am 1. Schultag mit den Kindern, was in der 1. Schulwoche? Was möchte ich mit den Eltern am ersten Elternabend besprechen? Wie würde ich den Klassenraum gern einrichten und was ist überhaupt alles möglich? Die größte Frage ist aber: wie bringe ich mich selbst dazu, nicht schon all mein Geld für Schuleinstiegsbücher, Kopiervorlagen, CDs, Lernmaterialien und so weiter auszugeben? Es kommt mir vor, als ob plötzlich jede Ecke voll wäre mit tollen Dingen für meine Klasse! Die Büchereien geben auf dem Gebiet kaum etwas her, das heißt, ich muss wohl doch kaufen. Das Schwierige ist: wenn ich jetzt schon damit anfange, komme ich wohl kaum über den Sommer. Deshalb werde ich an meiner Willenskraft ...

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