Da wir die letzten Tage vor allem dazu genützt haben, um im Freien zu sein, wurde mir wieder einmal bewusst, was der beengte Alltag bei Kindern auslösen kann.
Wir hatten das Glück, unsere Schultage bei warmen Wetter in wunderschöner Wiesen- und Waldumgebung zu verbringen - und dabei auf so gut wie niemand anderen zu stoßen.
Die Kinder waren fröhlich, friedlich und entspannt und konnten alle Probleme selbst lösen. Es war ein Genuss, sie bei ihren "Bandenspielen" zu beobachten, mit denen sie mich an die glücklichen Kinder aus Bullerbü erinnerten.
Abgesehen von unserer Lerneinheit, die wir jeden Tag im Schatten eines großen Baumes absolvierten, konnten sie sich (fast unbeobachtet) ihrer verspielten Kinderwelt hingeben.
Denkt man dann an die Enge in Schulen und Horten, der die Kinder tagtäglich ausgeliefert sind , versteht man, warum manche von ihnen ausrasten.
Sich von früh bis spät an Regeln (von Schule und Hort) halten zu müssen, ständig unter Beobachtung zu stehen und sich mit einer Horde von Kindern arrangieren zu müssen, ist für einige Schüler schwer auszuhalten. Die fehlende Privatspäre kann auch niemals durch sogenannten Kuschelecken oder Ruheoasen hergestellt werden,- denn diese Orte sind ja auch für alle da.
Werden die Kinder dann vom Hort abgeholt, neigt sich der Tag bei den meisten mit Ritualen wie Abendessen, Lernen, Baden e.t.c. dem Ende zu.
Was meiner Meinung nach daher in den Tagesabläufen der Kinder fehlt, ist eine "Zeit der Freiheit". Die einzige Aufgabe, die die Erwachsenen darin haben sollten, ist es, als "Notfalladresse" Sicherheit zu geben.