Mo
24 Jun
Während der gemeinsamen Ordnungs-und Aufräumarbeiten lasse ich jedes Mal das vergangene Schuljahr gedanklich an mir vorbeiziehen. Auf manches bin ich stolz, weil es wirklich gut gelungen ist. Andere Sachen waren der totale Reinfall, obwohl ich dachte, dass es gut funktinieren würde. Aber aus Misserfolgen lernt man ja bekanntlich!
Manche Schüler sind jetzt die letzten Tage bei mir in der Klasse und werden dann in eine neue "Schulwelt" wechseln. Als Volksschullehrein zählen die eigenen Schüler zu den Menschen, mit denen man am häufigsten und intensivsten zusammen ist. Mir fällt es trotzdem nicht schwer, sie zu entlassen, selbst wenn sie mir besonders ans Herz gewachsen sind. Anscheinend stellt man sich innerlich von Anfang an darauf ein, dass man diese jungen Menschen nur einen kurzen Abschnitt lang begleitet.
Kommen sie mich später besuchen, freue ich mich darüber sehr, aber ich bin auch nicht enttäuscht, wenn sie es nicht tun und erwarte es nicht.
Nachdem wir nun schon unsere neuen Schüler kennengelernt haben, weil sie bei uns schnuppern waren, spüre ich in mir bereits wieder einen gewissen Ehrgeiz, diesen Kindern einerseits möglichst viel beizubringen und ihnen andererseits zwei sehr schöne Schuljahre zu ermöglichen.
Es ist sehr entlastend, in den nächsten zwei Monaten nichts mit schwierigen Fällen zu tun haben zu müssen. Aber es ist mir bewusst, dass genau diese Menschen, um die es dabei geht, leider keine Pause von ihrem mühsamen Leben haben. Daher werde ich in den kommenden Sommerferien weiterhin für eine sehr belastete Familie da sein, falls sie mich braucht.