Eigentlich hatten wir in dieser Woche vor, viel ins Freie zu gehen. Das Wetter machte uns allerdings einen Strich durch die Rechnung, wodurch die Kinder, die sich auf die Ausflüge schon sehr gefreut hatten, frustriert waren.
Also mussten wir uns etwas überlegen, um sie wieder etwas positiver zu stimmen. Durch Zufall hatten wir dann die Idee, einen Markt in unserer Klasse zu eröffnen, bei dem jeder sowohl Käufer als auch Verkäufer sein kann.
Jeder hatte also die Aufgabe, einen eigenen Stand zu eröffnen, der irgendetwas anbot, was die anderen interessieren könnte.
Außerdem verteilten wir unser Spielgeld so, dass jeder das gleiche Ausgangskapital hatte.
Mein Kollege und ich waren für den kulinarischen Teil zuständig und eröffneten einen Imbissstand. Dafür konnten wir all die Getränke und Knabbereien verwenden, die vom Buffett des Theaterabends übriggeblieben waren.
Die Kinder hatten sehr unterschiedliche Ideen. Die einen bastelten oder zeichneten etwas, die anderen verwendeten schon vorhandene Dinge, um sie wunderschön zu ordnen und zu präsentieren. Nach etwa eineinhalb Stunden Vorbereitungszeit wurde der Markt eröffnet und wir hatten alle den größten Spaß dabei, als Verkäufer oder Kunde zu agieren.
Wir Lehrer freuten uns natürlich auch darüber, dass ganz nebenbei viel gerechnet und viel Geld gewechselt wurde. Die Kinder, die ihr Geld zu schnell verprassten, arbeiteten dafür danach umso mehr. Sie versuchten, ihren Stand möglichst attraktiv zu gestalten, um wieder an Geld zu kommen. Dabei wurden immer wieder neue Geschäftsideen geboren, wobei manche davon leider floppten.
Uns machte es jedenfalls viel Spaß, die Geschäfts-Tüchtigkeit (oder -"Untüchtigkeit") der Kinder zu beobachten und für die Schüler hätte der Vormittag ruhig viel länger dauern dürfen.