Michael Kerbler spricht mit Bettina Weidinger und mit Wolfgang Kostenwein, Sexualtherapeuten
Wie wirken sich die täglichen Talkshows, Seifenopern und Printmedien, die mit Vorliebe Sex, Intimität und Beziehungsthemen ausbreiten, auf die Entwicklung von Jugendlichen aus? Welche Folgen hat der Konsum von Pornografie im Internet bei pubertierenden Computerkids? Verschieben sich Scham- und Intimitätsgrenzen bei den Teenagern?
Faktum ist, die Sexualisierung durchdringt viele Lebensbereiche des Alltags. Das kann irritieren und stören. Wer aber gelernt hat, sich in einem solchen Alltag zurechtzufinden, hat eine gute Chance, mit seinen Gefühlen und seiner Einstellung zur Sexualität gelassener umzugehen als die Generationen davor. Wissenschafter wie Gunter Schmidt, Professor für Sexualwissenschaft an der Universität Hamburg, beschreiben die Sexualmoral der Jugendlichen heute als "friedlicher, kommunikativer, rationaler und berechenbarer" als die früherer Generationen.
Faktum bleibt, dass die Erwachsenen, so sie überhaupt mit Jugendlichen über Sexualität sprechen, meist über Fortpflanzung, über Verhütung und mögliche Krankheiten sprechen. Lust und Leidenschaft, also die Dimension der Emotion, bleiben zu oft ausgeblendet. "Das Ignorieren der emotionalen Komponente von Wunsch, Fantasie und dem Bedürfnis, sexuell erwachsen zu sein, verhindert einen offenen Dialog zwischen Erwachsenen und Jugendlichen zum Thema Sexualität", meinen DSA Bettina Weidinger und Mag. Wolfgang Kostenwein vom Österreichischen Institut für Sexualpädagogik.
Michael Kerbler spricht mit den beiden Therapeuten über die neue Sexualmoral der Teenager.
Quelle: oe1.orf.at/programm 26.4.2010
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