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Pädagog*innenGrömer Anna



Interview von Mag.pth. Anna Grömer, BA

F: Wie kamen Sie zur Psychotherapie?

Ich habe 1999 zunächst das Studium der Medizin begonnen, da ich fasziniert von dem Fachgebiet der Neurologie und Psychiatrie war. Nach intensiverer Auseinandersetzung mit meinen Berufszielen, habe ich die Ausbildung zur Psychotherapeutin für mich entdeckt und mich für das Grundstudium der Pädagogik, mit dem Spezialgebiet der Sozialpädagogik für mich entdeckt. Während dieses Studiums habe ich das Psychotherapeutische Propädeutikum absolviert, um nach Abschluss an der Uni Wien gleich das Fachspezifikum zu starten.

F: Welche besonderen Fähigkeiten sind Ihrer Meinung nach in Ihrem Beruf gefordert?

Grundsätzlich gefordert ist eine empathische, interessierte, neutrale Grundhaltung allen Menschen gegenüber und die Freude an der zwischenmenschlichen Arbeit. Darüber hinaus ist es meines Erachtens wesentlich, aufmerksam und aktiv zuzuhören, auch scheinbar nebensächliche Aussagen in den Fokus zu nehmen und die Inhalte weder zu kategorisieren, noch zu bewerten. Gemeinsam mit den KlientInnen deren gesetzte Ziele zu verfolgen und zu realisieren, ohne dabei den fachlichen Blick zu verlieren und damit Leidensdruck verringern und Wohlbefinden zu fördern halte ich ebenfalls für untentbehrlich in meinem Beruf.

Fach-Interview von Mag.pth. Anna Grömer, BA

F: Was ist Systemische Familientherapie?

In der Systemischen Therapie wird der Mensch immer in seinem Lebensumfeld gesehen. Im Fokus steht nicht ausschließlich die Einzelperson, sondern ebenso die sozialen Systeme, denen sie sich zugehörig fühlt, da unsere Emotionen, unser Verhalten und unsere Identität unmittelbar von unserem Lebensumfeld abhängig sind und beeinflusst werden.
Die systemische Therapie geht davon aus, dass jeder Mensch die Wirklichkeit anders wahrnimmt. Er schafft daher seine eigene Wirklichkeit und diese wird aus der sozialen und kulturellen Umgebung gespeist. Es kommt zu einer systemeigenen Perspektive der Realität – jede Familie hat zum Beispiel eigene Geschichten, Werte und einen eigenen Glauben, wie die Welt funktioniert. Phänomenen im System und in der Welt werden dementsprechende Bedeutungen beigemessen.
Jedes System nimmt also die Wirklichkeit anders wahr, und daher gibt es viele verschiedene Wirklichkeiten und keine einzige wahre. Dass es eine unendliche Zahl an anderen Wirklichkeiten gibt, ist schwer zu erfassen. Der Mensch orientiert sich nach inneren Bildern, die auf seinem Erlebten basieren.
Da wir uns in vielen verschiedenen Systemen bewegen, bietet der Fokus auf die verschiedensten Beziehungen (Familie, Freunde, Arbeit, etc.) die Möglichkeit, andere Sichtweisen als diejenige der Einzelperson zu erkennen, sowie Handlungs- und Lösungsmöglichkeiten zu erarbeiten.
Im Vordergrund des systemischen Therapieansatzes steht die Sichtweise auf die Fähigkeiten und Ressourcen des Menschen. Der systemische Ansatz geht davon aus, dass jede Verhaltensweise (im richtigen Kontext) einen gewissen Sinn und eine Funktion hat und unter diesen Umständen als Kompetenz gesehen werden kann.
Der Mensch wird als kompetent und als Experte für das, was ihm gut tut, angesehen. Therapie findet daher auf Augenhöhe statt – zwischen zwei ExpertInnen, die miteinander arbeiten – und auf der Basis von gegenseitig-definierter Kooperation. In diesem Sinne werden Ziele, Aufträge und Arbeitsbedingungen gemeinsam vereinbart und darauf ausgerichtet, dass sich KlientInnen verstanden, respektiert und in ihren Erwartungen und Zielen ernst genommen fühlen.
Systemische Therapie basiert auf den Grundhaltungen der Neutralität, des respektvollen und wertschätzenden Umgangs mit den Mitgliedern eines Systems, sowie der Überzeugung, dass festgefahrene Ideen und Lebenskonzepte in Frage gestellt und konfrontiert werden sollen. Systemische PsychotherapeutInnen sind sehr an den „Landkarten“ (Sicht der Welt) anderer Menschen interessiert. Neugier ist dementsprechend wesentliches Instrument in der systemischen Therapie, denn um herausfinden zu können, in welcher Wirklichkeit KlientInnen leben, muss man sich dafür interessieren. Viele Fragen werden gestellt und es wird häufig hinterfragt, da versucht wird „nicht zu schnell zu verstehen“, also nicht zu schnell zu wissen glauben, was der andere sagt oder denkt.
Die Haltung der Neutralität im Einzeltherapiekontext hat den Vorteil, dass Sichtweisen, die Probleme aufrechterhalten, nicht verstärkt werden. Neutralität gilt gegenüber allen Beteiligten des Systems, ungeachtet dessen, ob sie physisch anwesend sind, oder nicht.
Im Mehrpersonenkontext sollte die Haltung der Neutralität zur Folge haben, dass sich alle Anwesenden von dem/der TherapeutIn gleich wertgeschätzt, sowie gut aufgehoben fühlen und den Eindruck bekommen, dass es hier einen neutralen und wohlwollenden Gesprächspartner gibt, der für alle da und daher allparteilich ist.
Neutralität gibt es auch gegenüber Ideen, Konzepten, Lösungen, sowie Erzählungen. So versuchen systemische TherapeutInnen das, was KlientInnen erzählen, nicht in gut oder schlecht zu kategorisieren, sondern mit den KlientInnen gemeinsam zu explorieren, ob diese Ideen, Konzepte oder Erzählweisen für die Betroffenen selbst nützlich und zieldienlich erlebt werden oder eher als wenig förderlich und nicht konstruktiv.
Im Rahmen eines systemischen Gesprächs wird versucht, das Problem sowie mögliche Lösungen so zu formulieren, dass es innerhalb des sozialen Kontextes der KlientInnen als sinnvoll erscheint. Das Kriterium für die Auswahl von Formulierungen, Arbeitshypothesen, therapeutischen Angeboten und Interventionen sind ihre Nützlichkeit und nicht ihr Wahrheitsgehalt oder ihre Nähe zu theoretischen Modellen. Das Bemühen um die Wahrnehmung von individuellem Wahrnehmen, Denken, Beschreibungen und Verhaltensweisen, die als hilfreich und nützlich für das Erreichen der Therapieziele erscheinen, ist wesentlicher Bestandteil der therapeutischen Arbeit. Die Aufmerksamkeit seitens des/der TherapeutIn wird auf das Funktionierende gerichtet, wobei die KlientInnen bestimmen, was für sie das Richtige ist.


F: Was ist der Unterschied zwischen Psycholog*innen, Psychotherapeut*innen und Fachärzt*innen für Psychiatrie?

Psychologie:
Um sich als PsychologIn bezeichnen zu dürfen, muss man das Universitätsstudium der Psycholgie abgeschlossen haben, wobei es innerhalb des Studiums viele verschiedene Bereiche gibt, die eine persönliche Schwerpunktsetzung ermöglichen (Gesundheitspsychologie, klinische Psychologie, Rechtspsychologie, etc). Nach Abschluss des Studiums müssen - sofern es das Ziel ist, selbstständig psychisch kranke Menschen zu behandeln - die Zusatzausbildungen der Gesundheits-, sowie der klinische Psychologie abgeschlossen werden.
Psychiatrie:
Bei PsychiaterInnen handelt es sich in der Regel um Personen, die die Facharztausbildung in Psychiatrie und Neurologie absolviert haben, also um ÄrztInnen, die auf die Diagnostik und Behandlung von psychischen Störungen und Erkrankungen spezialisiert sind. PsychiaterInnen sind für die medikamentöse, sowie die Behandlung mit Apparaten zuständig, ihre Aufgabe ist es zudem, Wirkung und Nebenwirkungen der verabreichten Medikamente zu überprüfen. Hier greift das Ärztegesetz. Einige PsychiaterInnen haben zudem eine Psychotherapieausbildung absolviert und sind dementsprechend auch als PsychotherapeutInnen tätig.
Psychotherapie:
Diese Ausbildung, welche gesetzlichen Rahmenbedingungen unterliegt, ist nicht ausschließlich AkademikerInnen (ÄrztInnen, PsychologInnen, PädagogInnen) zugänglich, auch Personen mit einem adäquaten Quellberuf (Krankenpflegepersonal, SozialarbeiterInnen, LehrerInnen, u.a.) können diese Ausbildung absolvieren.
Psychotherapie ist ein eigenständiges Heilverfahren im Gesundheitsbereich für die Behandlung von psychischen, psychosozialen und psychosomatisch bedingten Verhaltensstörungen und Leidenszuständen.
In der Psychotherapie ist kein konkretes Ziel vorgegeben, sondern wird zu Beginn der Behandlung zwischen KlientIn und TherapeutIn individuell besprochen und definiert. Ferner folgt der Ablauf einer Psychotherapie keinem festgelegten Schema, sondern ist abhängig von der jeweiligen Perönlichkeit und vom Miteinander des/der KlientIn und des/der TherpeutIn. Im Zentrum der therapeutischen Arbeit stehen das Gespräch und der Austausch zwischen KlientIn und PsychotherapeutIn.
In der Regel haben sich PsychotherapeutInnen im Rahmen ihrer Ausbildung auf eine therapeutische Methode spezialisiert, an die sie auch gesetzlich gebunden sind. In Ausnahmefällen kommt es im Rahmen der Ausbildung zur Absolvierung mehrerer therapeutischer Richtungen.



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