"Die Autorin dieses Blogs beginnt im September 2013 mit dem Unterrichten. Zur Wahrung der Anonymität (v.a. der Schüler/innen) sind alle Namen geändert. Die in diesem Blog beschriebenen Vorkommnisse entsprechen jedoch der Realität!
Schultag 7... |
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Wolf Ida am 10.9.2013 | |
10 Sep
...und wir halten uns gut! Elias raubt mir den letzten Nerv, aber davon einmal abgesehen machen wir eindeutig Fortschritte. Die neue Sitzordnung seit gestern hat allerdings ein bisschen Unruhe hinein gebracht, aber umsetzen musste ich, das ging nicht anders. Ich bin jeden Tag überrascht, wie wenig von all meinen geplanten Inhalten ich tatsächlich an einem Schultag unterbringe. Erst überlege ich, was ich am nächsten Tag vorhabe und bermeke: es ist viel zu wenig! Daraufhin setze ich mich noch einmal hin und plane etwas mehr. Wenn ich zufrieden bin, schreibe ich mir die einzelnen Inhalte noch einmal auf und merke: das wird knapp. Am nächsten Tag in der Früh sehe ich mir meine Punkte an und überzeuge mich selbst davon, dass es gut ist, viel vorzuhaben, weil gerade meine Kinder sowieso mit allem so schnell fertig sind. Und zwei Stunden später merke ich: das geht sich nie im Leben alles aus. Tatsächlich sind es maximal 60%, die ich unterbringe, weil einfach alles so lang dauert! Anstellen, hinsetzen, Hefte raus, HÜ abgeben, Hefte wieder einpacken, HÜ aufschreiben, Geburtstag feiern (heute hatte Leonie Geburtstag, das kann ich schlecht umplanen...), aber auch: Pause beenden, essen (!), umziehen, warten bis alle ruhig am Platz sitzen. Im Prinzip macht Warten meinen halben Schultag aus! In der anderen Hälfte haben wir heute aber mit den ersten Buchstaben begonnen. In unserer Fibel "Lilos Lesewelt" wird gleich mit vier Buchstaben angefangen, die wir morgen gleich wiederholen werden. Endlich hatte ich einmal das Gefühl, dass sich kein einziges Kind unterfordert gefühlt hat (die meisten glauben, sowieso schon alles zu können). Überfordert waren vor allem die Buben, die vorher offenbar noch nie einen Buchstaben gesehen haben. Das wird Differenzierung erfordern (diesen Begriff bekommt man auf der Hochschule drei Jahre lang um die Ohren geschlagen, bis man ihn nicht mehr hören kann, da sollte ich ja irgendwann auch praktischen Nutzen daraus ziehen)... |
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